erstkommunions-Trubel

 

 

Die Aufregung steigt, denn die Erstkommunionsabende gehen dem Ende zu und die Vorbereitungen für den großen Tag sind am Laufen. Jetzt nur noch den Tischschmuck und dann hat Lilly es nach dem Bastel- und Lernmarathon ihre erste Elternschaft bei der Erstkommunion der Erstgeborenen hinter sich gebracht. Sie hat inzwischen den Wohnort gewechselt, also sieht sie die Kinder aus der Gruppe nicht mehr, jedoch ist hier auch eine nette Gemeinschaft mitten in der ländlichen Hügellandschaft, wo Eier und Fleisch direkt vom Bauernhof geholt werden.

 

 

 Das Schönste an all diesen religiösen Vorbereitungen, dem Einladungen basteln und versenden, Fürbitten niederschreiben und aufteilen, ist die Anprobe und Auswahl des Erstkommunionskleides. Lilly findet nichts Passendes und rauscht deshalb gleich zu Moden-Landa an der Landstraße. "Hier werden wir etwas Schickes finden. So ein richtig edles Prinzessinnen-Kleid.", versichert sie ihrem von der Frühlingssonne gebräuntem Lockenkopf.

 

 

So ist es dann auch - ein Kleid sticht beiden sofort in die Augen. Es ist mit teurer Seide, die durch schönste Blumen-Stickerei schimmert, einer breiten Seiden-Schleife um den Bauch und wunderschönem Oberteil ausgestattet. Der Rock fällt breit und schwingt im Prinzess-Look, wenn sich die Tochter dreht. Dazu gibt es schicke ebenfalls leicht cremeweiße Ledersandalen, weil das Kleid für mehr Bewegungsfreiheit bis zu den Knöcheln reicht, einen Kranz, Täschchen und Handschuhe - alles, was das Kinderherz begehrt.

 

 

Die Tropfstopper um die Taufkerze halten die Hände sicher und eine knappe Weste hält warm. Lilly flechtet abends noch schnell den Wuschelkopf voller kleiner Zöpfchen, damit am nächsten Tag die Haare perfekt wellig und füllig unterm weißen Blumenkranz liegen. "Einfach schön, oder? Freust du dich?", fragt sie ihre Tochter, als das Kleid im Zimmer hängt und den Blick fängt. Lilly ruft noch bei der Floristin an, ob der sonnig-gelbe Tischschmuck mit viel weißem, verspieltem Schleierkraut fertig ist und dann kann der Tag kommen.

 

 

Nach der Kommunion und der Messe, den Einzel- und Gruppenfotos und einem Festschmaus in der Pfarre geht es mit der gesamten Familie, die dazugekommen ist, ab zum Tierpark am Pöstlingberg und entspannt und gutgelaunt herumspaziert. Sie ist nicht die Einzige in einem hübschen Kleid und Lilly freut sich schon auf ihr Hochzeitskleid. Beim Wegfahren ist sie dann noch verparkt und hockt eine Zeit lang im Auto, bevor der schöne Tag mit bestem Wetter zu Ende geht. 

 

 

Bei der zweiten Tochter ist dies alles ein wenig anders, denn die Pfarre in der Linzer City hat einen eigenartigen Pfarrer, der nicht mal die Psalmen auf seinen Bildern kennt, doch Talisa sieht auch sehr hübsch in diesem Prinzessinnen-Kleid aus und es wird genauso gefeiert. Ganz anders bei der Jüngsten. "Das kann ich doch nicht anziehen.", meint diese, als sie das Kleid probiert und Lilly erinnert sich, dass sie selbst bei deren Taufe einen Hosenanzug getragen hat.