unsere eigene kleine farm

 

 

Es scheint der Luxus ausgebrochen zu sein, denn Lilly und ihre kleine Familie sind plötzlich Besitzer von Haus und Garten und ihr Mann schließt eine Zusatzversicherung ab, die möglich macht, das zweite Baby im neu eröffneten Sanatorium de Luxe zur Welt zu bringen.

 

 

Die ganze Familie hilft bei der Renovierung und Gartengestaltung, wo viel zu tun ist, weil es sich um ein entzückendes Landhaus mit Charme aus dem Jahr 1934 handelt, dass seit 10 Jahren leer steht, mit Garage, breiter Zufahrt, hölzernem Nebengebäude. Der Garten hat hinter der Garage einen Schuppen, zur Straße fällt die Wiese steil ab, das Grundstück der Großeltern, wo Lilly schon als Kind gespielt hat, liegt nur eine Parzelle weiter.

 

 

Die Büsche und Sträucher, die wild am Gartenrand wachsen und so den schönen, verborgenen Platz uneinsichtig machen, dürfen bleiben, verzaubern das Grundstück im Frühling in ein goldiges Paradies mit dem strahlenden Gelb der Forsythien, dem hellen Weiß der Spiräa und buschiger, grüner Blättervielfalt.

 

Am Dach klopft ein Storch an den Rauchfang, dann an die Antenne, vor dem Haupteingang steht eine haushohe Tanne mit buschigen, dunkelgrünen Zweigen, die sich in dichten Lagen nach oben schichten, seitlich den Brunnen verdecken und über einen geschlungenen Trippelweg auf wild versetzten Steinplatten durch einen Rosenbogen am Eingang erreicht werden können. Dort im Garten vor dem Haus wird das Ahorn-Baby gepflanzt, das Lillys Erstgeborener gilt und mit dunkelroten Blättern in exotischer Form ein Hingucker ist und die Gäste begrüßt, die am Gitter mit ihren Autos zufahren.

 

 

Rechts vom Nebengebäude parken die Fahrzeuge und steht der Anhänger - die Garage ist beim Hintereingang ist so gut wie unbenützt, weil sie ein rustikales Holztor hat, das mit einem langen Schlüssel aufgesperrt werden muss, bevor man einfahren kann. Über dem Tor hängt ein Basketballkorb, wo Lilly gern mit ihrem Mann ein paar Bälle wirft, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt und bevor er sich in sein Gartenreich zurückzieht, wo weitergestaltet wird.

 

 

"Was ist das?", ruft Lilly bei der Terrassentür raus, die gerade eingebaut wurde und Zutritt zum Grün gewährt. Ein Ungetüm rattert um das Haus, beginnt die Erde innerhalb eines abgesteckten Areals aufzulockern und aufzuschütten. "Die neue Terrasse!", ruft einer der Brüder ihres Mannes zurück, die sich mit dem Schwiegervater vor Ort versammelt haben und nun mit großen Schaufeln um den kleinen Bagger stehen. "Oh Mann.". Sie weiß, dass ihre Zweijährige jetzt nicht in den Garten kann, obwohl sie natürlich ihren Daddy sieht und da hin will. "Tür zu. Und die brauchen auch eine Jause und dann Mittagessen."

 

 

Sie wirft seine Kaffeemaschine an und bereitet rasch Käse-Schinken-Toasts im Sandwich-Maker vor. Als der Bagger off ist, läuft die Kleine ihrem Vater entgegen und darf probeweise die Hebel steuern. Als der Bagger weg ist und die frische Erde befestigt, drehen die beiden zusammen ihre Runden auf dem Traktor-Rasenmäher.