play-date-freundinnen

Da sie sich mit ihrer Freundin und deren Mädchen im gleichen Alter wie ihre eigenen täglich trifft, zusammen die Einkäufe in Shopping-Malls und Einrichtungshäusern mit perfekten Kinder-Spiel-Ecken hinter sich bringt, die Geburtstage zusammen feiern, das Hallenbad im Winter und das Freibad im Sommer, sowie die Eislaufbahn und sämtliche Rodelhänge, Kinderkurse, Musik- und Ballettschulen unsicher machen, Freizeitanlagen besuchen, danach zusammen kochen, essen und Filme gucken, ihre eigenen Freundschaften miteinander teilen, sogar die Familien sich bereits untereinander kennen und Lilly mit ihren Kindern vom Rathausfenster den Perchtenlauf beobachten kann, darf es auch in deren Urlaubszeiten nicht ohne gemeinsame Tage hergehen.

Lilly ist zum Neusiedlersee eingeladen, wo ihre Freundin mit Familie Wochen verbringt.

Nach der Anfahrt springen die Kinder zuerst gleich mal ins seichte Wasser vom Bungalow mit Uferzugang, dann beißt ein stolzer Schwan die jüngste der Mädchen, es geht ab zur Kutschenfahrt durch die romantische Peripherie der burgenländischen, flachen Gegend und wenn die Kinder abends müde in den Betten plauschen und eingeschlafen sind, gibt es noch ein paar Schlückchen bei der urigen Weinkost beim Winzer.

Als jedoch die Freundin auch am Heiligen Abend überraschend bei ihr auftaucht und Lillys Mann auch zuhause ist, wird es fast ein wenig zu viel der Freundschaft. Doch dieser nimmt die Geschenke an und verabschiedet sich so nett, dass sie glücklich wieder abfährt.

Lilly ist mit Baumschmücken beschäftigt, wo nun gemischt die teuren, handbemalten, gläsernen Glaskugeln, die selbstgebastelten Geschenke der Kinder aus dem Kindergarten, Lillys eigene Kreationen aus der Kindheit, ein paar selbstgebastelte Sterne, die Lichterketten, Lametta und Glitzerschlangen, sowie zwischen drinnen bunt verpackte Schokoladenanhänger hängen und der Weihnachtsstern am obersten Wipfel.

Es dämmert schon und die Mädchen wachen gleich vom Nachmittag-Schläfchen auf, daher bringt sie die verpackten Geschenke, die sie bisher gut versteckt hielt unter den Baum - was gibt es Schöneres als Kleinkinder zu beschenken - und schaltet die Lichterketten sowie die Außenbeleuchtung an der haushohen Tanne an, was dem verschneiten Garten ein verzaubertes, feierliches Flair schenkt.

Um diese zu schmücken musste ihr Traummann mit dem sie immer noch glücklich verheiratet ist, auf die Auszieh-Leiter und die langen Lichterketten von oben nach unten hängen lassen, aber es war die Mühe wert und da sie es nicht geschafft haben, diese im Jänner wieder von den Tannenzweigen zu entwirren, hängt die Lichterkette immer noch dort - in den grünen Ästen der haushohen, alten Tanne.