einwände

 

…der spreche jetzt, oder schweige für immer!“: Einwände in letzter Minute.

 

Es gibt sie, die sogenannten Ehehindernisse – vor allem in der katholischen Kirche. Dazu zählt zum Beispiel ein bereits bestehendes Eheband, enge Blutsverwandtschaft, Impotenz, als auch die sakramentalen Weihen eines Priesters oder Bischofs, das Keuschheitsgelübte von Ordensleuten, sowie die fremde oder fehlende Religion des Partners.  Die Frage nach den Einwänden taucht jedoch in hiesigen Trauungszeremonien eher nicht auf – wo immer es in Film und Fernsehen ums Heiraten geht, fehlt sie auf keinen Fall und spickt allabendlich schauspielerisches Ehegelübte mit Spannung und Erlösung, wenn sich im letzten Moment, wer von seinem Platz erhebt und „Ich!“ in die erstaunte Menge ruft, mit dem Resultat, dass ihm nach kurzer ergreifend dramatischer Liebeserklärung, welche augenblicklich das insgeheim sehnsuchtsvolle, jedoch überraschte Herz der Braut erweicht, um sie doch noch vom einzig Richtigen überzeugen zu können und diese ihm unter erleichterten Familienmitgliedern und Freundeskreis den langen Weg vom Altar entgegenläuft und so eine folgenschwere Entscheidung verhindern konnte und die Zuschauer zufrieden zu Tränen rührt und glücklich in ihren gemütlichen Polstermöbel zurückfallen lässt, beruhigt und gut unterhalten. Es handelt sich bei der Frage nach den Einwänden vor einem Altar jedoch nicht ausschließlich um eine Erfindung von erfolgreichen Drehbuchautoren, sondern diente früher dazu herumreisende Heiratsschwindler zu entlarven. Auch wenn sich so mancher im Nachhinein einen rechtzeitigen Einwand – zum Beispiel bei seiner ersten Hochzeit – wünscht (wie etwa Cameron Diaz bei der überaus gelungenen schauspielerischen Darstellung ihrer verrückt-spontanen Trauung mit Darstellerkollege Ashton Kutcher in dem unterhaltsamen Film „Love Vegas“), wird dies ein Wunschtraum bleiben, denn die Frage nach dem Einwand ist in hiesigen Trauungszeremonien einfach nicht üblich.